Zähneknirschen

Zähneknirschen

Zähneknirschen bezeichnet das unbewusste Aneinanderreiben der Zähne, welches dem Stressabbau dient und heutzutage zu einer Volkskrankheit geworden ist. Es handelt sich um ein weit verbreitetes Problem und kann zu erheblichen Folgen des Gesamtorganismus führen. Die enormen Kräfte, denen Zähne, Kiefergelenk, Muskeln und angrenzende Knochenstrukturen ausgesetzt sind, können zu schwerwiegenen Probleme führen.

Unterschied Zähneknirschen und Zähnepressen

Beim Zähneknirschen kommt es zu aktiven Reibe und Mahlbewegungen, sodass die Zahnreihen aneinander reiben. Durch diese Reibung kommt es zu einem ausgeprägten Abrieb von Zahnsubstanz, sodass die Zähne kurz und abradiert erscheinen.

Beim Zähnepressen wird massiver Druck auf die Zähne ausgelöst, ohne aber, dass es zu einem Reiben kommt. Die Betroffenen drücken die Zahnreihen mit voller kraft aneinander. Der Abrieb an den Zähnen ist geringer. Jedoch kann es dazu führen, dass sich Risse in den Zähnen bilden und die Kiefergelenke erfahren eine starke Krafteinwirkung.

Sowohl Zähneknirschen als auch Zähnepressen werden zu Bruxismus gezählt und sind in der Bevölkerung weit verbreitet.

Ursachen von Zähneknirschen

Die Hauptursache von Zähneknirschen ist emotionaler Stress, welcher sich angestaut hat und psychisch nicht verarbeitet ist. Es gibt aber auch weitere Ursachen und Störfaktoren, die dazu führen, dass Patienten anfangen, mit den Zähnen zu knirschen und zu pressen. Die Faktoren verstärken sich gegenseitig und bilden die Grundlage für die korrekte Therapieplanung.

Emotionaler Stress

Emotionaler Stress ist die häufigste Ursache dafür, dass Menschen mit den Zähnen knirschen. Das Zähneknirschen bildet eine Art Ventil, um diesen unverarbeiteten, aufgestauten Stress loszulassen und abzubauen.

Die Psyche und der Körper sind sehr eng miteinander verknüpft und bilden eine untrennbare Einheit. Emotionale Blockaden und Traumata manifestieren sich in Form von Verspannungen im Körper. Umgekehrt können körperliche Probleme einen direkten Einfluss auf die Psyche nehmen.

Das Kausystem, mit den Kaumuskeln, Zähnen und Kieferstrukturen ist räumlich und strukturell eng verknüpft mit dem Gehirn und der Psyche ansich. Daher wird unbewusst genau dieses System als ein Ventil für den Stressabbau gewählt, was sich in Zähneknirschen bemerkbar macht.

Falscher Biss und Störkontakte

Jeder Zahn hat eine ganz spezifische Anatomie und die Zähne stehen in einer exakter Anordnung zueinander im Kiefer. Die korrekte Anatomie und Anordnung sorgt dafür, dass Kräfte ideal abgefangen und die Kiefergelenke optimal gestützt werden. Alle Zähne kommen gleichmässig aufeinander, wobei Kontaktpunkte und Führungslinien genau da sind, wo die Natur es vorgeschrieben hat.

Sofern es dazu kommt, dass die Anatomie der Zähne und auch die Anordnung zueinander gestört ist, können Ungleichgewichte entstehen. Diese Ungleichgewichte versucht der Körper wieder auszugleichen, indem die störenden Bereiche durch Zähneknirschen eingeschliffen werden. So führt ein falscher Biss, durch ehemalige Behandlungen, Kieferorthopädie, Unfälle usw. unweigerlich dazu, dass Zähneknirschen getriggert wird.

Folgen von Zähneknirschen

Zähneknirschen kann sich lokal auf die Zähne oder auch generalisiert auf den gesamten Organismus auswirken. Die Auswirkungen sind häufig in dem gesamten Körper, bis in die Füsse hinweg, messbar. Betroffene klagen sehr oft über CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) und zeigen eine eingeschränkte Lebensqualität.

Lokale Symptome

Die Symptome von Zähneknirschen sind häufig nur lokal feststellbar. Zum Beispiel wachen die Betroffenen morgens auf und spüren, dass sich Kiefer, Kaumuskeln und Zähne sehr verspannt anfühlen.

Häufige lokale Symptome sind:

  • Verspannung der Kaumuskulatur
  • Zahnschmerzen
  • Zahnabrieb und Zahnwanderungen
  • Schmerzen und Entzündungen im Kiefergelenk, meist kombiniert mit Kiefergelenk-Knacken

Generalisierte Symptome

Durch die zunehmende Mangeldurchblutung und anhaltende Strukturveränderung kann sich das Problem auch auf den gesamten Körper übertragen. Dadurch kann es zu Symptomen einer CMD kommen:

  • Tinnitus
  • Migräne und Kopfschmerzen
  • Verspannungen von Hals und Schulterpartien
  • Bandscheibenprobleme und Beckenschiefstand
  • Verminderte Durchblutung des Gehirns mit allen damit verbundenen Folgen

Behandlung von Zähneknirschen

In erster Linien ist es wichtig, dass der Patient lernt mit dem inneren Stress besser umzugehen. Durch Änderungen im täglichen Leben, Entspannungsübungen und eine positive Lebensweise kann das Zähneknirschen von alleine verschwinden.

Sofern das Zähneknirschen nicht aufhört und die dauerhafte Überbelastung zu einer strukturellen Veränderung geführt hat, ist häufig eine Therapie beim Zahnarzt notwendig.

Schiene gegen Zähneknirschen

Eine Schiene gegen Zähneknirschen kann die Zähne vor dem Abrieb schützen und gleichzeitig das gesamte Kausystem entspannen. Es handelt sich jedoch um eine rein symptomatische Therapie, die lediglich eine Krücke zum Stützen darstellt. Die Ursache des Zähneknirschens bleibt weiterhin bestehen.

Regeneration der Kiefergelenke und Herstellung der korrekten Anatomie

Sofern ein falscher Biss mit Störkontakten die Ursache von Zähneknirschen ist, dann ist es wichtig auch genau hier anzusetzen. So können die strapazierten und komprimierten Kiefergelenke durch eine CMD-Schien wieder regeneriert werden und anschliessend der unphysiologische, falsche Biss neu gestaltet werden. Die Neugestaltung der Zähne erfolgt durch keramische Aufbauten, die auf die Zähne aufgebracht werden und den Zähnen eine neue und korrekte Form geben.

Dr. Markus Spalek

Knirschen mit den Zähnen kann die Körperstatik aus der Balance bringen und die Gesundheit stark beeinflussen. Unser Team ist gern für Sie da.

Dr. Markus Spalek Zahnarzt Winterthur

Weiterführende Informationen

Hier finden Sie weitere Informationen zu dem Thema, damit Sie sich einen tieferen Einblick verschaffen können.